2024/06
Bernds Gedanken
Kinder, Ihr werdet es nicht glauben…
…ich konnte es zuerst selbst kaum glauben. Ich wollte eigentlich in den Urlaub fliegen. Ich war schon ganz aufgeregt und hatte alle meine Lieblingsklamotten eingepackt. Wir starteten wie geplant vom Hamburger Flughafen in Richtung Norden. Mein Ziel war der Norden von Kanada. Als wir eine Weile unterwegs waren, meldete sich der Kapitän. Er sagte er hätte ein Problem mit der Steuerung des Flugzeugs, und er wäre falsch geflogen. Ich war recht erstaunt. Angst hatte ich nicht, weil ich wusste, dass der Pilot ein guter Flieger war. Er meinte er würde jetzt mal kurz landen und das Steuer reparieren. Doch als ich aus dem Fenster sah, glaubte ich meinen Augen kaum. Überall Schnee und Eis. Mitten im Frühsommer. Als ich mein Handy rausholte, um zu sehen, wo wir genau gelandet waren, staunte ich nicht schlecht. Es war der Nordpol. Ja, Ihr hört richtig, der Nordpol. Meine Neugier war nicht zu bremsen. Ich beschloss die Zeit für einen Ausflug zu nutzen. Als ich die Gangway hinabstieg, sah ich auf einmal viele kleine Wichtel, die dem Piloten halfen, das Seitenruder vom Flugzeug zu reparieren. Wo kamen die plötzlich her? Ich schaute mich um und entdeckte ein paar Höhlen. Große, kleine, in einigen war es laut wie in einer Fabrik, in anderen stapelten sich haufenweise Spielsachen und im nächsten saßen weitere Wichtel und lasen Briefe. Dann sah ich ihn. Er wirkte wie der Chef. Er sagte was alle tun sollten und achtete darauf, dass keiner faul rumsaß. Er war groß und hatte einen dicken Bauch und einen langen weißen Bart. Er trug eine dicke Daunenjacke und einen dunklen Rollkragenpullover. Wieso kam mir der Mann so bekannt vor. Und diese dunkle Stimme… „Hallo Bernd!“ brummte es aus seinem Bart. Was, wie? Er kennt meinen Namen? „Wer bist Du?“ fragte ich ihn. „Erkennst Du mich denn nicht? Ich bin es doch, der Weihnachtsmann!“ Natürlich, jetzt erkannte ich ihn auch. Naja, zuletzt hatte ich ihn gesehen, als ich ein Kind war. Und da trug er auch seinen roten Mantel und die Mütze. „Meine weiß-rote Arbeitskleidung, trage ich nur im Winter!“ entgegnete er. „Sonst würden mich die Kinder ja sofort erkennen, wenn ich sie beobachte, ob sie auch artig sind!“ „Aber lieber Weihnachtsmann, sind denn inzwischen nicht alle Kinder artig?“ fragte ich ihn. Wieder lachte er laut, „nein, du wirst es nicht glauben, einige Kinder sind gar unartig. Sie schauen zu lange Fernsehen oder spielen am Handy, sie wollen Ihren Schnuller nicht angeben oder putzen sich nicht richtig die Zähne!“ „Darum reise ich das ganze Jahr durch die Länder und beobachte, ob die Kinderchen gesund essen, zum Sport gehen, Tiere lieb behandeln und auch lieb zu alten Menschen sind.“ „Ich schaue ob sie lernen und ob sie gehorchen!“ „Und wenn sie liebe Kinder sind, dürfen sie mir ihren Wunschzettel geben, und ich schaue was meine Wichtel hier so für die Kinder tun können.“ Da fiel mir ein, dass wir ja jedes Jahr ganz viele Kinder unter unseren Zuschauern haben. Daraufhin fragte ich den Weihnachtsmann, ob er vielleicht zu unseren Vorstellungen kommen möchte. Er könnte dort die Wunschzettel von den lieben Kindern einsammeln, und müsste nicht zu jeder Adresse einzeln fahren, um sie dort abzuholen. Das war eine großartige Idee. So würde er viele Wege sparen, und könnte viele Kinder gemeinsam treffen. Außerdem würde er sowieso in diesem Jahr verstärkt nach den Kindern in Niendorf schauen, ob wirklich alle so lieb sind, wie sie von sich behaupten. Also liebe Kinder, nun wisst Ihr, dass der Weihnachtsmann das ganze Jahr unterwegs ist, um Euch zu beobachten. Seid weiter lieb, und haltet nach ihm Ausschau.
Bis dahin, seid lieb zueinander und bleibt gesund
Euer Bernd Fischer
und die Laienspieler des Niendorfer TSV
